Digimon Adventure Ω von kentasaiba2 ================================================================================ Kapitel 6: Folge 6 - Das Buch ----------------------------- Fumamon war es gelungen, in die Menschenwelt zurückzukehren. Doch diesmal war alles anders. Diesmal hatte sich seine Mission geändert. Der König traute ihm wesentlich mehr zu. Zugegeben, diesmal wurde ihm eine zusätzliche Waffe mitgegeben. Doch Fumamon würde sie nicht sofort einsetzen, erst wenn es nötig war. Doch wie sollte er vorgehen? Spionage war seine Spezialität. Sollte es ins Territorium des Feindes schleichen und das Buch heimlich stehlen? Normalerweise wäre das eine Option, doch diesmal nicht. Der König hatte ihm zusätzlich den Befehl erteilt, den Feind auszuschalten. Ein verdecktes Vorgehen war also nicht möglich. Nur die Konfrontation blieb. Fumamon hatte entschieden, den Gegner zu sich zu locken. Dann würde es vortäuschen, in der Defensive zu sein und bis zuletzt warten, das Hilfsmittel einzusetzen, das ihm der König anvertraut hatte. Wenn die Stärksten der Gegner ausgeschaltet waren, war es ein Leichtes, sich das Buch zu holen. Und so suchte es einen geeigneten Ort aus, um loszuschlagen. Die DigiRitter hatten Rurimon erst in den Ramen-Laden gebracht. Doch als Davis sich das Buch genauer ansehen wollte, reagierte das Digimon verschlossen. Prismamon hatte darum gebeten, seinem Freund etwas Zeit zu geben, und alle hatten zugestimmt. Takeshi hatte Rurimon zu sich nach Hause genommen. Ein Digimon mehr oder weniger hätte auch keinen Unterschied gemacht. Während Prismamon ihm die Hausregeln erklärte, chattete Takeshi noch mindestens eine Stunde mit Shun und Tsubasa. Der letzte Kampf war wirklich hart gewesen, sie wussten nun, wie sich ein Konflikt mit Digimon wirklich anfühlte. Dennoch hatten sie gemeinschaftlich beschlossen, Rurimon zu beschützen. Jetzt, wo sie schon so weit gekommen waren und Rurimon gefunden hatten, würden sie keinen Rückzieher mehr machen. Also hatten sie sich auf den nächsten Tag verabredet. Takeshis Mutter fiel zum Glück nicht auf, dass ihr Sohn diesmal extra bepackt das Haus verließ. Ohne große Umwege suchte er den Laden auf und erkannte, dass er dort nicht allein war. Nicht nur Shun und Tsubasa warteten bereits auf ihn, auch die bekannten Gesichter von T.K. und Kari lächelten ihn an. Veemon versorgte seine Digimon-Kameraden mit Futter, während Davis mit der Reinigung des Tresens beschäftigt war. T.K. räusperte sich nun. „Hallo, Takeshi. Hast du Rurimon mitgebracht?“, fragte er nach. Der Junge nickte und verwies auf seine Tasche. „Sehr gut, dann sind wir ja vollzählig und können aufbrechen“, fuhr T.K. fort. Die neuen DigiRitter sahen ihn aber nur fragend an. Es war Kari, die ihnen auf die Sprünge half. „Wir erwähnten doch unseren Freund, der die Drohne untersucht hat. Er hat inzwischen eine Energiequelle gebaut, die uns helfen soll, auch ohne offenes Portal in der Nähe Kontakt zu Gennai aufzunehmen.“ Koemon sprang nun vom Tisch. „Das ist auch dringend nötig. Wir haben die Mission abgeschlossen und Rurimon gefunden. Jetzt brauchen wir dringend neue Befehle“, sagte es bestimmt. Rurimon sprang aus der Tasche und meldete sich empört. „Er will doch auch nur mein Buch! Aber das kriegt er nicht!“, sagte es entschieden. Hebimon zischte das Drachen-Digimon an. „Na hör mal! Wenn jemand verantwortlich mit dem Buch umgehen kann, dann Meister Gennai!“ Rurimon dachte aber gar nicht daran. „Ich kenne diesen Gennai aber nicht! Das Buch bleibt erst einmal bei mir!“ Shun und Takeshi versuchten zwischen den Digimon zu vermitteln. „Na na! Du kannst ihn ja erst einmal kennenlernen, und dann sehen wir weiter“, schlugen sie vor. Doch Rurimon war nicht überzeugt. Nach einer Stärkung brachen sie auf, und die neuen DigiRitter begleiteten Kari und T.K. zu dem Freund, der den Kontakt herstellen sollte. Sie staunten nicht schlecht, als sie am Ziel vor einem großen Bürogebäude ankamen. Sogar einen Sicherheitsmann gab es hier. Kari wechselte schnell ein paar Worte mit ihm, und sie wurden ohne Kontrolle eingelassen. Im Inneren sah es nobel und professionell aus. „Sicher... dass wir hier richtig sind?“, hakte Tsubasa nach. T.K. bestätigte es hier. „Ja, die Firma gehört unserem Freund Izzy. Er ist hier der Chef, wir werden also keine Probleme haben“, beruhigte er sie. Die Gruppe nahm den Fahrstuhl in einen der obersten Stockwerk und stiegen dort aus. Eine nette Frau im Anzug, scheinbar eine Sekretärin wies ihnen den Weg. Am Ende des Gangs befand sich eine breite Holztür mit der Aufschrift 'Izumi'. TK klopfte kurz, dann wurden sie bereits hineingebeten. Drinnen erwartete sie eine angenehme Atmosphäre. Ein Mann kam auf sie zu und umarmte erst TK, dann Kari. „Hey, danke, dass du Zeit für uns findest.“, begrüßte ihn Kari, doch der Mann winkte ab. "Ach was. Für euch nehme ich mir doch immer Zeit. Und ihr müsst die Neuen sein. Ich bin Izzy.", begrüßte er die drei. Diese stellten sich ordentlich vor und dankten ihm für seine Hilfe. "Gehen wir jetzt in meine Werkstatt.", schlug Izzy vor und öffnete eine Seitentür. Dahinter befand sich ein Raum, der von Computern gerade überquoll. "Ihr könnt eure Digimon ruhig rauslassen. Ich habe hier auch Futter für sie.", schlug ihnen der Firmenchef vor. Das ließen sich Prismamon und die anderen nicht zweimal sagen. Sofort verließen sie ihre unbequemen Transportmittel. Doch sie waren nicht die einzigen. Ein weiteres Digimon flog nun auf sie zu und beäugte sie neugierig. Es schien sich um eine Art Fliege oder Mücke zu handeln. Einem nach dem anderen schüttelte es die Hände. "Guten Tag, ich bin Tentomon. Ich bin Izzys unersetzbarer Assistent.", stellte es sich vor. Damit war bestätigt, dass auch Izzy selbst ein DigiRitter war. Jedoch wirkte er älter als TK und Kari. Er machte nun erst einmal Platz und legte eine vergrabene Tastatur frei. "Habt ihr die Drohne mitgebracht?", wollte er wissen. TK bejahte und holte das Gerät hervor. Er legte es auf den Tisch und Izzy begutachtete es eingehend. Er erkundigte sich, ob es sich seit dem letzten Mal nochmal gerührt hatte, doch die anderen verneinten. "Hey, wer genau ist dieser Gennai eigentlich?", wollte Shun wissen. TK und Kari sahen einander an. Sie hatten keine Ahnung, wie sie das in Kürze erklären sollten. "Wisst ihr... in der DigiWelt existieren nicht nur Digimon. Es gibt auch andere digitale Wesen. Und Gennai ist jemand, der dort für Frieden sorgen will.", meinte Patamon schließlich. Tsubasa nickte. "Er ist also selbst kein Digimon, richtig? Jedenfalls sah er das letzte Mal ziemlich menschlich aus." Izzy hatte die Drohne inzwischen angeschlossen. "Er kann es euch ja selbst erklären. Ich bin soweit." Takeshi machte einen Schritt nach vorne. "Wir können wieder mit ihm reden?" Izzy bestätigte es ihm. "Ich habe mit einem speziellen Programm ein kleines Tor in die DigiWelt geöffnet. Das reicht aus, um die Verbindung aufrecht zu erhalten." Weitere Erklärungen erübrigten sich, denn die Drohne setzte sich wieder in Bewegung und schwebte einige Zentimeter über dem Tisch. Erneut öffnete sich der Monitor, und das Gesicht Gennais wurde erkennbar. "Meister Gennai!", stürmten Hebimon und Koemon darauf los. "Guten Tag! Wie es scheint, geht es allen gut. Das freut mich." Hebimon gab sofort an und berichtete, dass sie Rurimon und das Buch gefunden hatten. Daraufhin wurde das Gesicht des Mannes wesentlich ernster. Er bat darum, Rurimon zu sehen. Dieses zögerte erst, trat dann aber vor. Jedoch holte es sein Buch nicht aus der Tasche, so sehr vertraute es Gennai dann doch nicht. "Gut, dem Feind ist es also nicht gelungen, dich zu bekommen. Damit ist schon viel gewonnen. Ich würde dich bitten, mich in meinem Hauptquartier zu besuchen. Die DigiRitter sind natürlich ebenfalls höflichst gebeten zu erscheinen.", sagte er dann. TK erinnerte sich an das kleine Häuschen mit Teich, an dem sie dem alten Gennai damals das erste Mal begegnet waren. Inzwischen dürfte er seine Basis ausgeweitet haben. Izzy wandte sich an den Hüter der DigiWelt. "Ich kann sie mittels des Tors zu Ihnen schicken, kein Problem.", sprach er. Gennai nickte. "Gut. Aber ich befinde mich derzeit nicht in der DigiWelt, sondern in einer Zwischenwelt. Ich schicke dir die Spezifikationen." Gesagt, getan, tippte Izzy schon auf seiner Tastatur herum und hatte die Änderungen vorgenommen. Kari wandte sich an die Gruppe. "Ach ja, das wird eure erste Reise, nicht wahr?" Tsubasa schüttelte den Kopf. "Reise? Wollt ihr sagen... wir sollen wirklich in die Welt von Hebimon und den anderen?", hakte sie nach. Izzy schüttelte den Kopf. "Die Zwischenwelt, in der sich Gennai momentan aufhält, ist zwar auch digital, aber noch nicht die DigiWelt. Trotzdem werdet ihr bei der Reise digitalisiert werden." Shun sah zwischen den anderen hin und her. "Keine Sorge, kitzelt nur ein wenig", beruhigte sie TK. "Ist das wie durch ein Tor zu springen?", fragte Prismamon sicherheitshalber. Izzy bestätigte es ihm. Für die Digimon würde es keine Veränderung darstellen. Dann bat er alle, die gehen wollten, ihr DigiVice auf einen Monitor zu richten. Dann konnte es auch schon losgehen. Kari und TK schienen daran gewohnt zu sein, Takeshi und Co zögerten noch etwas, bevor sie ihren Arm hoben und das DigiVice vor den Monitor hielten. Dann begannen sie bereits zu leuchten, und sie konnten gar nicht so schnell reagieren, wie sie bereits in den Monitor und somit in eine andere Welt hineingezogen wurden. Izzy lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "So, die werden eine Weile brauchen. Holen wir uns etwas aus der Kantine?", schlug er vor. Tentomon hob seinen Daumen. Davis hatte gerade den letzten Gast im Laden bedient, welcher das Mahl besonders lobte und dann seine Rechnung bezahlte. Kaum war er weg, rief er Veemon, der das Geschirr abräumen sollte. In diesem Moment ging die Tür auf, und ein bekanntes Gesicht trat ein. Ken wirkte etwas erschöpfter als sonst und setzte sich an den ersten freien Tresensessel, den er erreichen konnte. "Einmal wie üblich", bestellte er, und Davis gab die Bestellung weiter. Der Angestellte sah sich um. "Nanu? Wollten TK und Kari heute nicht auch kommen?", fragte er. Sein Freund bestätigte es ihm. "Sie waren da. Sie sind vorhin zu Izzy gegangen. Er wollte den Kontakt zu Gennai herstellen. Die Kids sind ebenfalls dabei", informierte er. Ken nickte, während sich Wormmon aus seiner Tasche befreite und Veemon bittend nach etwas Essbarem ansah. Davis bemerkte, dass sein Freund heute etwas bedrückter wirkte als sonst. "Alles ok? Hat sich Yolei wieder etwas völlig Absurdes einfallen lassen? Das mit der Kostüm-Hochzeit konntest du ihr doch hoffentlich wieder ausreden, oder?", fragte er. Ken konnte ihn da beruhigen. "Ja, die Idee hat sie längst durch eine neue ersetzt. Aber darum geht es nicht. Ich habe jetzt eine Führungsposition und heirate demnächst. Das fühlt sich alles so nach einem neuen Lebensabschnitt an. Ich habe automatisch angenommen, dass die Kämpfe jetzt Geschichte wären. Aber erst die Sache mit Ukkomon und dann Stingmons Niederlage vor einigen Tagen", sprach er sich von der Seele. Wormmon, der dies gehört hatte, fühlte sich etwas schuldig. War es zu sehr außer Form geraten? Eigentlich hätte es den Gegner stämmen müssen. Es hoffte, sein Partner war nicht zu enttäuscht von ihm. Davis verzog die Lippen. „Ja, verstehe schon. Du trägst jetzt mehr Verantwortung wie früher. Keine Sorge, wir kriegen das auch ohne dich hin. Wir ziehen dich nicht mehr in irgendwelche Kämpfe hinein“, versicherte er. Im nächsten Moment meldete sich sein Handy, und Davis ging ran. Es war Izzy. „Hey, kannst du auf Kanal 3 schalten? Ich fürchte, wir haben ein Problem“, sagte Izzy. Davis drückte auf den Knopf des Fernsehers, der meistens nur für Übertragungen von Baseballspielen gedacht war, und schaltete ihn ein. Auch Ken erhob sich, als er die Berichterstattung mit ansah. Der Sprecher berichtete vom Angriff eines Digimon in Chiba, das bereits einiges an Verwüstung angerichtet hatte. „Wir sehen es gerade. Kannst du Takeshi und die anderen nach Chiba schicken?“, fragte er. Doch er wurde enttäuscht. „Geht nicht. Die sind gerade bei Gennai. Kari und TK sind auch bei ihnen. Ich selbst kann auch nicht weg, da ich sie wieder zurückholen muss“, erklärte Izzy. Davis sah Ken an, und Ken Davis. „Wormmon, Überstunden“, sagte er seinem Partner Bescheid. „OK, wir kümmern uns darum“, sagte er Izzy Bescheid und legte dann auf. „Sollen wir vielleicht Cody und Yolei noch als Verstärkung dazuholen?“, schlug Veemon vor. Ken war jedoch dagegen. „Nein, lieber nicht. Cody steckt doch mitten in seinen Staatsprüfungen. Und ich will Yolei nicht noch mehr Stress machen als jetzt schon. Diesmal sind wir ja zu zweit und schaffen das“, sagte er. Wormmon, der seinen Partner diesmal nicht enttäuschen wollte, war zu allem bereit. Davis schloss den Laden ab und gab Ken ein Zeichen, ihm zu folgen. Sie begaben sich nach hinten, wo eine Tür in die Garage führte. „Wir nehmen den Wagen des Betreibers, der hat sicher Verständnis dafür“, meinte Davis und stieg ein. Ken nahm den Beifahrersitz, während die Digimon hinten Platz nahmen. Dann ging die Fahrt bereits los. Takeshi sah immer wieder zwischen Bildschirm und Rurimon hin und her. Die Ähnlichkeit war inzwischen Unverkennbar. „Soll das heißen... Rurimon ist Azulongmon?“, hakte er nach. Gennai bestätigte seine Theorie. „Ja, auch Azulongmon wurde rebootet. Doch bevor das geschah, gelang es ihm, seine magischen Kugeln, welche alle Souveränen umgaben, loszuschicken. Einige verteilten sich in der DigiWelt, einige in der Menschenwelt und drei von ihnen blieben hier. Mit diesen dreien konstruierte ich die neuen DigiVices.“ Kari klatschte in die Hände. „Verstehe! Rurimon ist also das Rookie-Level von Azulongmon. Es schlüpfte aus dem Ei, und wegen des Reboots hat es seine Erinnerungen nicht mehr.“ Gennai bejahte. „So ist es. Danach brachte ich Rurimon in die DigiWelt, doch wir wurden von Schergen des Königs angegriffen. Wir, genauso wie sie, waren hinter dem Buch her.“ „Was genau hat es mit diesem Buch auf sich?“, wollte Shun nun wissen. Gennai änderte das Visual auf dem Bildschirm, und das Buch, das Rurimon in seiner Tasche trug, wurde sichtbar. „Das ist ein uraltes Artefakt, das einst von Quantumon entwickelt wurde. Es ist in der Lage, die Orbs zu erschaffen und wieder zu speichern, welche den Souveränen ihre Kraft geben“, erklärte Gennai. Kari erinnerte sich daran, welche Macht diese Kugeln in sich hatten. Sie besaßen noch mehr Kraft als ihre Wappen und hatten Agumon und Gabumon im Nu zu ihrem Mega-Level verholfen. Wenn der Feind einen solchen Boost erhalten würde, wären sie eine ernsthafte Bedrohung. Rurimon betrachtete das Bild von sich in seiner alten Form. „Ja... ich erinnere mich dunkel. Ich habe das Buch an mich genommen und seitdem führt es mich zu den Kugeln. In der DigiWelt habe ich schon 4 davon gefunden. Aber ich habe auch gesehen, dass der Feind bereits 5 hat“, berichtete es. Für Takeshi war die Situation klar. „Dann müssen wir dringend auf das Buch aufpassen. Der Feind darf nicht noch stärker werden“, stimmte er zu. Die anderen nickten zustimmend. „Wer genau ist dieser Feind? Und wer ist dieser König?“, wollte Kari wissen. Gennai setzte dazu an zu erklären. In der Zwischenzeit war es Izzy noch nicht möglich gewesen, TK und die anderen über die Situation zu informieren. Davis und Ken waren auf dem Weg, doch würden sie ausreichen? Er hatte keine Informationen über den Feind und zapfte deshalb die Überwachungskameras an. Bald hatte er ein gutes Bild von dem Digimon und benutzte den Analyzer. Fumamon, ein Ninja-Digimon, auf Ultra-Level. Er lehnte sich zurück und war sich sicher, dass Davis und Ken mit diesem Gegner fertig werden konnten. Die Beamten für öffentliche Sicherheit hatten bereits eine Großzahl an Zivilisten in Sicherheit gebracht. Sie begannen bereits das Gebiet weiträumig abzusperren, konnten aber nicht ausschließen, dass sich immer noch Menschen im Gebiet befanden. Der Wagen mit Davis und Ken blieb zum Stehen, und zuerst wurden sie aufgehalten. Erst als ein höherrangiger Beamter sie überprüfte, durften sie durch die Absperrung. „Hat durchaus Vorteile, die Stadt so oft gerettet zu haben“, murmelte Davis. Während Veemon noch mit ihm Schritt halten konnte, hielt Ken Wormmon an sich, bis sie den Gefahrenbereich erreicht hatten. „Also gut! Sind alle bereit?“, fragte er, auch wenn sich die Frage erübrigte. Beide DigiRitter hielten ihre DigiVices in die Höhe, welche ihren Partnern Kraft verliehen. „Veemon digitiert zu... ExVeemon!“ „Wormmon digitiert zu... Stingmon!“ Beide preschten nun voran, bis sie den Feind erreichten. Es war ein schwarzes Digimon, das scheinbar bereits auf sie gewartet hatte. Stoisch musterte es sie und schien zufrieden über ihr Erscheinen. Es trat ihnen entgegen und bereitete sich vor. „Ich nehme an, ihr habt das Buch nicht mitgebracht? Das macht nichts, ich hole es mir, nachdem ich euch besiegt habe“, kündigte es an. ExVeemon griff mit Vee-Laser an, während Stingmon mit Letzter Stich versuchte. Beide Angriffe verliefen ins Leere, da Fumamon unglaublich wendig war. Es griff in seinen Mantel und holte Wurfsterne heraus, die es auf den Gegner abfeuerte. Beide trafen und ließen die Digimon auf die Knie sinken. „Davis, der Gegner ist stark“, warnte Ken. Sein Freund stimmte ihm zu. Sie mussten sich ihm anpassen. Also synchronisierten sie und vereinten ihre Partner. „ExVeemon.... Stingmon.... DNA-Digitation!“ Sofort erschien Paildramon in einem weißen Licht und flog in die Höhe, was es ihm erlaubte, den Wurfsternen leicht auszuweichen. „Los, mit dem wirst du doch spielend fertig!“, feuerte ihn Davis an. Paildramon feuerte seine Desperatorraketen ab, versuchte aber, keines der Gebäude zu treffen. Fumamon nutzte diesen Umstand um hinter genau diesen in Deckung zu gehen. Es hatte ja gewusst, dass der Feind stark war, doch genau zu diesem Zweck hatte ihm der König eine Geheimwaffe mitgegeben. Diese holte es nun hervor. Eine blaue, leuchtende Kugel, die es definitiv stärker machen würde. Der König hatte sie ihm anvertraut, es musste sie weise nutzen. Also begann es diese zu schlucken und spürte die Kraft in sich aufkommen. Paildramon hatte es inzwischen eingeholt und feuerte erneut Raketen ab. Diese trafen Fumamon und eine Menge Rauch entstand. „Haben... wir es geschafft?“, fragte Ken. Seine Frage wurde sofort beantwortet. Ein riesiger Datenstrom erklomm aus dem Rauch und eine riesige Gestalt bildete sich. "Verdammt! Ist es... ist es etwa digitert?" schrie Davis erschrocken. Fumamon spürte, wie sich seine Form veränderte, und es fühlte sich noch mächtiger an als bei seiner letzten Digitation. Nun trug es eine schwere Rüstung und einen stabilen Helm. Außerdem spürte es ein Schwert an seiner Seite, mit dem es seine Feinde in Stücke schneiden konnte. Davis' Handy meldete sich, doch er konnte erst gar nicht reagieren. Dann hielt er es sich ans Ohr und vernahm Izzys Stimme. „Ich verfolge die Situation. Es ist zu Tactimon digitiert, ein Mega-Level Digimon. In diesem Zustand kann es verheerende Zerstörung anrichten. Ihr müsst unbedingt aufpassen!“, warnte er seine Freunde. Diese Warnung erübrigte sich, als die beiden zu dem hohen Digimon hinaufstarrten, das einem alten Samurai ähnelte. Tactimon zog nun sein Schwert, welches durchaus beeindruckend wirkte. Paildramon feuerte Raketen ab, doch diese prallten ohne große Wirkung an ihm ab. Tactimon setzte zu einem Hieb an, und Paildramon wies die beiden an, Deckung zu suchen. Der Angriff, den das Schwert verursachte, war verheerend. „Mist, wir hätten doch Verstärkung gebraucht“, sagte Ken. Sein Freund war jedoch gegenteiliger Meinung. „Ach was, so einen schaffen wir doch alleine. Aber wir müssen uns beeilen, das Ding kann eine Menge Zerstörung anrichten. Und es könnten sich noch Menschen hier aufhalten“, führte er ihm vor Augen. Ken nickte, und gemeinsam beschlossen sie, Paildramon auf die nächste Stufe zu digitieren. Gerade noch rechtzeitig, bevor Tactimon einen verheerenden Angriff auf es loslassen konnte. „Paildramon, Mega-Digimon zu... Imperialdramon!“ Da wenig Platz vorhanden war, wechselte dieses sofort in seinen Fighter-Modus, was sich bei dem humanoiden Digimon ohnehin anbot. Durch die Distanz war es ihm erlaubt, das Schwert erst einmal mit seiner Kanone auf dem Handrücken zu blockieren. Doch Tactimon führte einen gezielten Tritt aus, der Imperialdramon nach hinten beförderte. Er krachte direkt in ein Gebäude, und die DigiRitter hofften inständig, dass dieses bereits evakuiert war. Der Feind schwang erneut sein Schwert, doch Imperialdramon konnte gerade noch so ausweichen. Ken wandte sich an Davis. „Hey, wenn es auf einen Schwertkampf aus ist, sollten wir ihm den Gefallen tun, oder was meinst du?“ Davis verstand, worauf sein Freund hinauswollte. Erneut schickten sie ihren Partnern Kraft durch das DigiVice. Imperialdramon begann weißlich zu schimmern und wechselte nach kurzer Zeit in seinen Paladin-Modus. Nun formte sich auch ein Schwert, mit welchem er Tactimon etwas entgegenzusetzen hatte. Beide Schwerter kreuzten sich, und der Klang dröhnte in den Ohren der DigiRitter. Sie feuerten Imperialdramon weiter an, welchem es tatsächlich gelang, den Gegner zurückzudrängen. Die Augen unter Tactimons Helm funkelten rot und erbost. „Der König selbst hat mir den Auftrag erteilt, alle Menschen zu vernichten. Wenn du Verräter mir in die Quere kommst, wirst auch du den Preis dafür zahlen!“, warnte es. Doch davon ließ sich der Drachenkrieger nicht beeindrucken. „Dein König liegt falsch! Menschen tun alles, um uns Digimon zu schützen.“ Tactimon zischte nur. „Lügen! Ich lasse nicht zu, dass du der DigiWelt schadest!“ Jetzt drängte es Imperialdramon zurück. „Gut, dann lässt du mir keine Wahl. Vielleicht wirst du irgendwann zur Einsicht kommen. Aber hier und heute... muss ich dich besiegen! Omega-Schwert!“ Sein Schwert preschte nun nach vorne und zerbrach das von Tactimon. Als nächstes folgte seine Rüstung, und das Schwert zerteilte den Gegner in zwei Hälften. Dieser schrie auf, als er sich langsam in Daten auflöste. Davis und Ken wagten es, sich wieder zu nähern, während sich Imperialdramon aufteilte und wieder zu Veemon und Wormmon wurde. Sie erkundigten sich nach dem Zustand ihrer Partner, doch diese brauchten lediglich eine Verschnaufpause. Davis rief Izzy an und gab Entwarnung. "Sag den Behörden, sie können jetzt die Rettungskräfte schicken. Es sieht nicht danach aus, als ob hier noch jemand wäre, aber sicher ist sicher", gab er durch. Izzy versprach alles weitere zu unternehmen. Ken ging zu der Stelle, wo sich Tactimon befunden hatte. „Irgendwie... verstehe ich den Feind. Er scheint genauso auf eine Sichtweise versteift zu sein wie ich damals.“ Davis hob die Augenbrauen. „Du meinst... als DigimonKaiser? Das war doch etwas anderes. Das war wegen der Dunklen Saat. Dieser selbsternannte König weiß, was er tut. Er wird ja nicht beeinflusst oder so.“ Ken zuckte mit den Schultern. War dem wirklich so? Im Moment wussten sie praktisch nichts über ihn. Izzy hatte alles für die Rückkehr vorbereitet. Zuerst kehrten die jungen DigiRitter zurück. Tsubasa tastete sich erneut ab, ob alles wieder an seinem Platz war. Kari und TK waren die letzten. Izzy stellte fest, dass auch Rurimon zurückgekehrt war. Zusammen mit seinem Buch. Natürlich war er gespannt, was seine Freunde besprochen hatten. Es war TK, der alles im Detail berichtete. Izzy nickte immer wieder. „Verstehe, das ergibt Sinn. Ja, jetzt sehe ich eine gewisse Ähnlichkeit zu Azulongmon. Und seine Kugeln sind in der Tat unglaublich mächtig. Ohne hätten wir vermutlich Gegner wie BlackWarGreymon oder Armagemon damals nicht besiegen können. Wir müssen verhindern, dass sie dem Feind in die Hände fallen.“ Gatomon nickte. „Darum haben wir das Buch wieder zurückgebracht. Bei Gennai wäre es nicht geschützt genug.“ Seine Partnerin stimmte ihm zu. „Ja, Gennai hat zwar Hackmon, der den Dome beschützt, doch das ist der einzige Verteidigungsmechanismus. Wenn der Feind einen ernsthaften Angriff durchführen würde, hätte er keine Chance. Also bleibt Rurimon erst einmal bei uns“, berichtete sie, was sie gemeinsam mit Gennai entschieden hatten. „Außerdem scheint der Feind 5 dieser Kugeln zu haben. Wir müssen uns auf einen ernsten Angriff einstellen“, fügte TK hinzu. Erst jetzt kam Izzy dazu, ihnen zu erzählen, was sich in ihrer Abwesenheit zugetragen hatte. Takeshi fühlte sich schäbig, dass er nicht hatte helfen können. Shun hingegen beruhigte ihn diesbezüglich, da erfahrenere Leute sich um das Problem gekümmert hatten. Sie beschlossen, dass Rurimon vorerst bei Takeshi bleiben sollte, da es sich ohnehin nur ungern von seinem Freund Prismamon trennen würde. „Also gut, die neue Mission lautet, die Kugeln zu finden, die Azulongmon in die Menschenwelt geschickt hat, bevor der Feind es tut“, fasste Koemon zusammen. Die anderen stimmten ihm zu. Izzy bat nun darum, dass sie ihn alleine ließen, da er noch einiges mit den Behörden zu klären hatte. Also verabschiedeten sie sich vorerst, vereinbarten jedoch bereits einen neuen Termin, an dem sie mit Gennai sprechen konnten, nachdem sie Fortschritte erzielt hatten. Draußen versorgte sie Izzys Sekretärin mit Getränken, bevor sie das Gebäude schließlich verließen. Da Kari und TK noch zu tun hatten, verabschiedeten sie sich schon dort und gingen getrennt nach Hause. Auf dem Nachhauseweg wandte sich Takeshi an seinen Partner. „Prismamon, der Feind wird wohl keine Ruhe geben.“ Dieser stimmte zu. „Ja, dann werden wir eben noch stärker. Zuerst wollte ich nur für Ruri stärker werden, aber jetzt auch für dich.“ Takeshi lächelte und war froh, einen Freund wie Prismamon gefunden zu haben. Takutoumon hatte die Niederlage seines Dieners gespürt. Nein, eigentlich hatte es gar nicht erwartet, dass dieser mit einem Sieg davonziehen würde. Er war lediglich dazu gut, die Stärke des Gegners zu testen. Die Schlacht war vielleicht verloren, doch nur das Ergebnis des Krieges war wichtig. Es stapfte in eine große Halle, wo sich bereits 100 seiner Untergebenen versammelt hatten. Er hatte die stärksten von ihnen zu sich gerufen. Er baute sich vor ihnen auf und erhob seine Arme. „Hört mir zu, ihr tapferen Krieger! Ich werde die Menschen auslöschen und die DigiWelt befreien! Aber dazu brauche ich Generäle! Darum habe ich euch hergerufen. Ich möchte, dass ihr gegeneinander kämpft und mir beweist, wer von euch wirklich zum Soldaten taugt. Die vier von euch, die überleben, werden meine Generäle sein. Und die anderen... werden wiedergeboren. In einer Welt, die nicht mehr von Menschen behelligt wird. Los! Zeigt mir, zu was ihr im Stande seid!“, gab er den Befehl. Und sofort begannen seine Untergebenen sich im wahrsten Sinne des Wortes zu zerfleischen. Ein blutiger Kampf entbrach, bei dem am Ende nur vier Digimon übrig bleiben sollten. Diese würden dann Takutoumons Generäle werden und zu unaufhaltsamen Gegnern für die Menschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)